Ein überregionaler Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall („Blackout“)
Risiko & Wahrscheinlichkeit
Das Österreichische Bundesheer sowie weitere Experten betrachten einen überregionalen Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall, auch bekannt als „Blackout“, als ein sehr realistisches und jederzeit mögliches Ereignis. Weitere Informationen zu den Hintergründen finden Sie hier.
Ein solches Ereignis hätte verheerende Konsequenzen für unsere moderne Gesellschaft, die in hohem Maße von Elektrizität abhängig ist. Obwohl einige Experten die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses als gering einschätzen, dürfen extrem seltene Ereignisse mit extremen Auswirkungen nicht ignoriert werden. Die jüngsten Jahre haben gezeigt, dass seltene Ereignisse gehäuft auftreten können, sei es eine Pandemie, ein Krieg, eine Energiekrise, hohe Inflation oder Hochwasserereignisse. Die jahrzehntelange Periode der Stabilität und des Aufschwungs ist unterbrochen und wird sich auf absehbare Zeit nicht so fortsetzen.
Daher ist eine gesellschaftliche Diskussion über die Möglichkeit und die Folgen eines Blackouts unerlässlich. Nur durch eine umfassende Auseinandersetzung mit diesem Thema können wir uns angemessen vorbereiten und die Resilienz unserer Gesellschaft stärken. Letztlich können wir nur hoffen, dass trotz aller Vorbereitungen ein solches Ereignis nie eintritt. Es ist besser, vorbereitet zu sein und nicht gebraucht zu werden, als böse überrascht zu werden.
Phasen eines Blackouts
Ein Blackout gliedert sich in drei wesentliche Phasen:
Bereits ein mehrstündiger überregionaler Stromausfall hätte weitreichende und zum Teil katastrophale Auswirkungen auf die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen, was häufig unterschätzt wird.
Bereits ein mehrstündiger überregionaler Stromausfall hätte weitreichende und zum Teil katastrophale Auswirkungen auf die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen, was häufig unterschätzt wird.
Für die Wiederherstellung der Stromversorgung in Österreich wird mit einer realistischen Dauer von etwa einem Tag gerechnet. In anderen Ländern kann es auch wesentlich länger dauern. Grundsätzlich hängt alles von vielen verschiedenen Rahmenbedingungen ab und es kann auch schneller gehen. Eine professionelle Vorsorge sollte sich jedoch nicht auf den bestmöglichen Fall beschränken.
Es ist daher auch davon auszugehen, dass eine weitgehende Wiederherstellung der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen erst in der zweiten Woche nach dem Stromausfall in größerem Umfang möglich sein wird. Grund dafür sind die zu erwartenden erheblichen Störungen und Schäden in der Telekommunikationsversorgung und bei IT-Infrastrukturen, die sich auf die gesamte Produktion und Logistik auswirken (Phase 2 – Hardwareschäden, Überlastungen).
»Neustart« simuliert die Phase 1 eines Blackouts, also die Zeit des Stromausfalls, die im Spiel zwischen 4 und 7 Tagen dauert. Leider war es spieltechnisch nicht möglich, auch die Phase 2 abzubilden, daher wurde eine längere Phase 1 gewählt, die auch viele Ereignisse der Phase 2 abdeckt.
Es ist auch wichtig zu betonen, dass am Ende des Spiels das Krisenmanagement in der Realität noch lange nicht abgeschlossen wäre. Die Simulation bietet daher eine wertvolle Möglichkeit, sich auf die Herausforderungen eines Blackouts vorzubereiten, die notwendigen Maßnahmen zur Krisenbewältigung zu trainieren und auch wichtige Zusammenhänge zu erfassen.
Blackout-Vorsorge
Häufig wird bei der Vorbereitung auf einen Blackout zuerst an die Anschaffung eines Notstromaggregats gedacht. Obwohl dies durchaus sinnvoll sein kann, adressiert es nur einen kleinen Teil des Problems. Eine ganzheitliche Auseinandersetzung und Vorsorge sind unverzichtbar, wie sie beispielsweise in der Blackout-Arbeitsmappe für Gemeinden ausführlich beschrieben wird.
Neben technischen Maßnahmen sind vor allem organisatorische Vorbereitungen von entscheidender Bedeutung. Dies wird Ihnen »Neustart« vermitteln, eine Simulation, in der Sie mit einem kommunalen Krisenstab (Bürgermeister:in/Verwaltung, Feuerwehr, Polizei, Rettung, Bauhof) dafür sorgen müssen, dass Ihre Gemeinde (eine Kleinstadt) nicht im Chaos versinkt. Sie haben dabei die Möglichkeit, unterschiedliche Herangehensweisen zu simulieren und im Vorfeld zu trainieren, welche Vorgangsweise im Ernstfall am besten funktionieren könnte.
»Neustart« bietet Ihnen die Möglichkeit, sich umfassend auf die Herausforderungen eines Blackouts vorzubereiten und die notwendigen organisatorischen Maßnahmen zu erproben. Nur durch eine ganzheitliche Vorsorge können Gemeinden effektiv auf Krisensituationen reagieren und die Sicherheit ihrer Bürger gewährleisten. Gleichzeitig hilft dieses Wissen auch bei vielen anderen möglichen und vielleicht auch häufiger auftretenden Ereignissen.